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Red Bull und Marko zeigen, wie man ein Trainingsprogramm durchführt

Red Bull und Marko zeigen, wie man ein Trainingsprogramm durchführt

14. Oktober 2022 ab 10:22
  • GPblog.com

Die Ausbildung bei Red Bull bringt seit Jahren viele Talente in die Formel 1, und der Wechsel von Pierre Gasly zu Alpine ist ein weiterer Beweis dafür, dass Helmut Marko und sein Team gute Arbeit leisten. Woran liegt es aber, dass es in den letzten Jahren nur wenig Durchfluss in den internen Teams gegeben hat?

Das Trainingsprogramm von Red Bull

Seit Red Bull Racing 2005 in die Formel 1 eingestiegen ist, zieht sich das Trainingsprogramm von Marko wie ein roter Faden durch die Marke. Sebastian Vettel war der erste Name, der bei Red Bull Racing wirklich den Durchbruch schaffte und mit dem Team auch den Weltmeistertitel gewann, aber seither haben es auch Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat, Max Verstappen, Pierre Gasly und Alexander Albon in das Topteam der Formel 1 geschafft.

Red Bull hat auch etwas in seinem Programm, was eine Alpine Academy nicht hat: ein B-Team. 2006 kaufte Red Bull auch Minardi auf und benannte es in Toro Rosso um. Franz Tost wurde mit der Leitung dieses Teams betraut, das vor allem als Test für junge Talente dienen sollte. Die bereits erwähnten Namen schlugen bei diesem Team zum Testen auf, aber auch Sebastien Bourdais, Jaime Alguersuari, Sebastien Buemi, Jean-Eric Vergne und Carlos Sainz bekamen hier eine Chance. Sie alle bekamen eine Chance in der Formel 1 und das hat ihnen für ihre späteren Karrieren sehr geholfen.

Das ist auch das, wofür Red Bull steht. Natürlich hofft das Unternehmen, mit seiner eigenen Ausbildung so früh wie möglich die besten Fahrer herauszufiltern, damit die Konkurrenz sie nicht vereinnahmen kann, aber die Hauptaufgabe der Ausbildung besteht darin, jungen Talenten (finanzielle) Unterstützung zu bieten, um ihre Chancen auf eine Karriere im Motorsport zu erhöhen.

Red Bull Fahrer in der F1

Beim Blick auf das F1-Starterfeld 2022 fällt daher auf, dass eine große Gruppe von Fahrern aus dem Ausbildungsprogramm von Red Bull kommen wird. Neben den Fahrern von Red Bull Racing und AlphaTauri fahren auch Sainz(Ferrari), Vettel (Aston Martin), Albon(Williams) und Ricciardo(McLaren) noch in der F1 herum. Vettel verlässt die Formel 1 Ende 2022 und Ricciardo ist ebenfalls für ein Jahr gesperrt, aber mit Gasly gibt Red Bull ein weiteres Talent an ein anderes Team ab.

Mit zwei weiteren Plätzen, die für 2023 zu vergeben sind (wo wahrscheinlich kein Red Bull Junior landen wird), werden 2023 also sieben "Red Bull Fahrer" in der Startaufstellung stehen. Doch das Projekt ist bei Red Bull nicht sakrosankt. Schließlich muss es bei Red Bull Racing geliefert werden, und deshalb wird kein junger Fahrer um jeden Preis den Platz bekommen. So bekamen Gasly und Albon die Chance, aber das Team entschied sich schließlich für Sergio Perez als erfahrene Kraft neben Verstappen. Auch Mark Webber hatte lange Zeit seinen Platz neben Vettel und David Coulthard war der erste "Anführer" des Teams.

Auch bei AlphaTauri wurde die Messlatte höher gelegt. Während in der Vergangenheit Talente wie Alguersuari vielleicht etwas zu früh in die Formel 1 gebracht wurden, müssen sich Talente jetzt wirklich beweisen. So musste Gasly nach einem GP2-Titel sogar ein Jahr auf sein F1-Debüt warten und Ricciardo wurde aus Platzmangel zunächst bei HRT untergebracht.

Mit Yuki Tsunoda hat das Team für 2023 ein weiteres junges Talent in seinen Reihen. Tsunoda kommt ursprünglich aus dem Honda-Training und wurde 2019 von Red Bull verpflichtet. Der Japaner geht nächstes Jahr in seine dritte Saison und muss nach dem Weggang von Gasly als neue Messlatte für Talente gelten.

De Vries und die höhere Messlatte

Dass die Messlatte auch bei AlphaTauri höher liegt, wird durch die Verpflichtung von Nyck de Vries deutlich. Obwohl fünf Red Bull-Talente in der F2 antreten, hat es keines dieser fünf geschafft, Marko zu überzeugen. Folglich werden sie alle nicht die Chance bekommen, 2023 in der F1 zu debütieren. Isack Hadjar, die Nummer drei in der Formel 3, scheint der talentierteste Fahrer der aktuellen Gruppe zu sein.

Red Bull drängt also nicht mehr alle in die F1. De Vries gilt als Zwischenlösung, aber wenn er sich als besser als Tsunoda erweist, könnte der Niederländer als neuer Maßstab für Talent gelten. In der Tat scheint Tost neben einem jungen Fahrer jemanden mit mehr Erfahrung zu bevorzugen. Das gibt den Ingenieuren mehr Orientierung und die Entwicklung des Autos läuft auch viel besser.

Die Ausbildung bei Red Bull hat einen klaren Fahrplan und als Talent kannst du dich glücklich schätzen, dass du so viel finanzielle Unterstützung bekommst. Aber die Ausbildung ist nicht heilig. Du musst dich immer noch als Talent beweisen. Wenn du das aber schaffst, liegt ein toller Weg in die Formel 1 und sogar an die Spitze der Königsklasse des Motorsports vor dir. Red Bull zeigt, wie man ein Trainingsteam mit einer klaren Vision führt.